Meine künstlerische Forschung widmet sich der Verschränkung von physischen und virtuellen bzw. digitalen Räumen. Sie basiert auf meiner künstlerischen Praxis. Das Thema des ‚Raumes‘ ist breit aufgestellt und verknüpft das implizite Wissen oder Körperwissen mit den unterschiedlichsten Ausprägungen von Raum. Ein zentraler Aspekt dieses Forschungsfeldes ist die Betrachtung des Raumes als dynamisches, veränderliches, zeitbasiertes Konstrukt oder Wesen, dessen Wahrnehmung ausschließlich von innen heraus, aus der Betrachterperspektive erfolgt, – ganz unabhängig davon, um welche Ausprägung von Raum es sich handelt. In Folge kann es auch nicht um abschließende Definitionen des Raumbegriffes gehen, sondern um die stetige Weiterentwicklung und Schärfung der Raumaneignung im Verlauf des künstlerischen oder gestalterischen Prozesses.
Während mein künstlerisches Interesse sich zunächst auf Schwellen und Grenzen zwischen Räumen konzentriert hat, untersuche ich in den letzten Jahren die historische und gesellschaftliche Dynamik von Landschaftsräumen. Künstlerische Arbeiten mit diesem Schwerpunkt sind zum Beispiel die aktuelle Intervention im Landschaftsraum mit dem Titel ‚Roya‘ oder die Arbeit ‚Waldinneres‘. Kennzeichnend für diese Arbeiten ist auch, dass ein breites Spektrum an Medien, von handwerklichen Techniken bis hin zu künstlicher Intelligenz zum Einsatz kommt.
Ein wichtiger Aspekt meiner künstlerischen Forschung zum Thema ‚Raum‘ sind lineare und nonlineare Konzepte von Raumerzählung. Zur Arbeit mit Zeitabfolgen und Sprüngen in der Raumwahrnehmung setze ich das lineare Medium des klassischen Films ein, das als zeitbasiertes Medium Raum und Atmosphäre kaleidoskopartig zusammensetzen kann. Non-lineare Konzepte von Narration lassen sich einerseits mit VR und AR -Techniken realisieren, jedoch geleichermaßen mit dezentralen, physischen Interventionen, die Räume verbinden.